A-A Radar Grundlagen

RADARECHOS
Normale Radarechos erscheinen als kleine Vierecke. Deren Position auf dem Schirm zeigt an, ob sie sich rechts oder links vor dem Bug der F-16 befinden und wie weit sie entfernt sind (außer im VS­Modus). Ein Viereck bewegt sich über den Schirm, wenn sich das betreffende Flugzeug relativ zu Ihrer eigenen Maschine bewegt. Im RWS-Modus führt das Radar eine Art Protokoll über die angezeigten Echos. So zeigt es neben dem eigentlichen Objekt immer auch die letzten drei Echos desselben Objekts an. Je älter" das Echo, desto schwächer erscheint es auf dem Schirm. Das älteste Echo ist demnach das dunkelste, das aktuellste Echo das hellste Viereck auf dem Schirm. Die Historie stellt also eine „Spur“ der Bewegung eines Flugzeugs durch den Raum dar.

RADAR-CURSOR
Der Radar-Cursor besteht aus zwei vertikalen Balken, neben denen die oberen und unteren Richthöhendaten angezeigt werden. Er wird auch „Zielerfassungs-Cursor“ genannt und in der Regel dazu verwendet, Ziele zu bestimmen. Am Cursor wird die abgetastete Richthöhe des Radars im Entfernungsbereich des Cursors angezeigt. Wenn der Radar-Cursor nach oben oder unten bewegt wird, ändert sich damit nicht die Richthöhe der Radarantenne.

RADARSTEUERUNG
Die Senderleistung wird durch Einstellung der Radarreichweite und Radarrichtung festgelegt, indem die Position der Radarantenne manuell verändert wird.
Das FCR (Feuerleitradar) kann nach vorne bis zu +/- 60° nach links und rechts sowie bis zu +/- 60° nach oben und unten geschwenkt werden, somit kann das Radar der F-16 einen Raum von 120° „Breite" und 120° „Höhe" abtasten.
Zuerst wird die Richtung des Radarstrahls festgelegt, indem das Flugzeug in die gewünschte Richtung gedreht wird. Außerdem kann der abzutastende Bereich durch Veränderung des Azimutwinkels und Richthöhe der Radarantenne festgelegt werden.

BALKENABTASTUNG
Mit dieser Option, die im RWS- und im TWS-Modus zur Verfügung steht, kann die Zahl der Richthöhenbalken festgelegt werden. Die Zahl über der Angabe „B" gibt die aktuelle Einstellung an und kann 1, 2, 3 oder 4 lauten.
An der linken Seite des Radarschirms wandert eine Richthöhenmarkierung (T) auf und ab. Dieser Wert hängt davon ab, wie viele Balken abgetastet werden. Bei der Balkenabtastung wird die Richthöhe relativ zur Mitte des Abtastbereichs verändert. Unabhängig davon kann jedoch auch die Radarantenne geschwenkt werden, was den Abtastbereich des Radars -also die Höhe- beeinflusst.
Der Richthöhenwinkel wird durch das Festlegen der "Balkenabtastung" gesteuert. Wenn sich die Radarantenne nur von links nach rechts und wieder zurück bewegt, wird ein "Balken" abgetastet. Das Radar kann aber einen größeren vertikalen Bereich abtasten, wenn die Antenne nach einer seitlichen Bewegung etwas weiter nach unten gerichtet wird. So bewegt sich die Antenne bei einer 2-Balkenabtastung von links nach rechts, anschließend ein paar Grad nach unten und dann wieder von rechts nach links. Da die Antenne jetzt weiter nach unten gerichtet ist, wird beim zweiten Abtastvorgang ein anderer Bereich bestrahlt als beim ersten. Diese Abtastbereiche der 2-Balken- / 4-Balkenabtastung überschneiden sich, um zu verhindern, daß jemand zwischen ihnen "hindurchschlüpft". Eine 4-Balken-Abtastung deckt den größten Bereich ab, dauert aber auch am längsten, und zwar mehr als 8 Sekunden. Eine 1-Balkenabtastung deckt den kleinsten Bereich ab, ist aber mit weniger als 2 Sekunden am schnellsten. Die 2-Balken-Abtastung ist der goldene Mittelweg. Je größer der abgetastete Bereich, desto langsamer die Reaktionszeit

AZIMUTABTASTUNG
Die Azimutabtastung wird vom Bug der F-16 ausgehend, in Grad gemessen. Die ausgewählte Azimutablastung wird durch "A“ und eine Zahl angegeben, die für den Abtastwinkel rechts und links des Bugs steht. Diese Zahl kann 6, 3, 2 oder 1 für +/- 60°, +/- 30°, +/- 20° (25° im TWS-Modus) bzw. +/- 10° lauten. Wenn die Azimuteinstellung kleiner als 60° ist, werden die Grenzen des Abtastbereichs durch zwei vertikale Linien auf dem Radarschirm angezeigt.
Der Azimutwinkel wird durch das Einstellen des Abtastraumes eingestellt.

REICHWEITE:
Im RWS- und TWS-Modus kann die Radarreichweite mit den Schalter neben den nach oben und unten weisenden Pfeilen, welche ober- bzw. unterhalb der Reichweitenangabe stehen, eingestellt werden. Die Zahl gibt die Reichweite des Radars in Seemeilen an: 10, 20, 40, 80 oder 160. 
Man kann die Entfernung des Ziels am Abstand des Echos zum unteren Rand des Schirms ablesen, der wiederum von der eingestellten Radarreichweite abhängt. Im RWS-Modus werden auf der rechten Seite des Radarschirms drei Markierungsstriche angezeigt, die zum Abschätzen der relativen Position des Ziels dienen. Diese Striche stehen für 1/4, 1/2 und 3/4 der eingestellten Reichweite. (Zusammen mit dem künstlichen Horizont des Radars dienen sie außerdem zur Anzeige der Längsneigung der F-16).
Wenn beispielsweise eine Reichweite von 40 Seemeilen eingestellt wurde, ist ein Echo in der Mitte des Radarschirms etwa 20 Seemeilen entfernt.

KÜNSTLICHER HORIZONT
in der Mitte des Radarschirms wird ein künstlicher Horizont eingeblendet. Diese Linie bleibt immer parallel zum Horizont. Die Striche an den Enden zeigen zum Boden. Der künstliche Horizont zeigt außerdem die Längsneigung des Flugzeugs an. Der künstliche Horizont bewegt sich auf dem Schirm nach oben, wenn das Flugzeug mit der Nase nach unten zeigt.

BESONDERE RADARMODI (Luftkampfmodus, Raketenübersteuerungsmodus)

Normalerweise schaltet man abhängig von der Einsatzart und den Flugbedingungen durch die Radarmodi. Es stehen aber noch zwei Übersteuerungsmodi zur Verfügung. Man gelangt ohne große Umwege zu diesen in dem man den MRM oder Dogfight-Modus wählt. Es handelt sich bei diesen besonderen Betriebsarten nicht um einfache Radarmodi, sondern um eine Kombination aus Radar- und Waffenauswahlmodus. Sie sind sozusagen „vorkonfiguriert" und auf bekannte Bedrohungsarten abgestimmt.

LUFTKAMPFMODUS
Bei diesem Modus wird neben dem ACM-Modus ein kombinierter M61A1- und AIM-9-HUD-Modus gestartet. Mit anderen Worten, man sieht das Fadenkreuz für die AIM-9-Rakete und den EEGS für das M61A1 zur gleichen Zeit auf dem HUD. Der Luftkampfmodus ist auf Bedrohungen in unmittelbarer Nähe ausgelegt.
RAKETENÜBERSTEUERUNGSMODUS
Hiermit wird in den RWS-Modus gewechselt, die vorgegebene Reichweite ist 20 Seemeilen. Weiterhin wird eine AIM-120- oder die AIM-7-Rakete ausgewählt. Diese Kombination ist für Bedrohungen in mittlerer Entfernung gedacht.

 

ZIELANGABEN AUF DEM MFD

Wenn ein Ziel markiert ist, werden in einer zweiten Zeile auf dem Radarschirm die folgenden Zusätzlichen Informationen aufgelistet. 

(Bild 1)  
(Bild 2)
Von Links nach Rechts:
  • Fluglagewinkel
  • Zielkurs
  • NCTR (Zielerkennung Freund / Feind)
  • Zielgeschwindigkeit
  • Zielaufschliessgeschwindigkeit

FLUGLAGEWINKEL
Der Fluglagewinkel gibt an, um wie viel Grad das Heck des Zielflugzeugs vom Bug der eigenen F-16 versetzt fliegt, er wird in Schritten von zehn Grad angegeben. Der Fluglagewinkel ist wichtig, da er Auskunft über die relative Position zur 6-Uhr-Position des Ziels gibt. Wenn man sich rechts vom Ziel befindet wird ein "R" dem Lagewinkel vorangestellt.

ZIELKURS
Diese Anzeige gibt die Kompaßrichtung an, in die sich das Ziel bewegt. Wenn 120° angezeigt werden, beträgt der Steuerkurs des Ziels, unabhängig von Ihrer eigenen Position, 120° anhand der Kompasszahl.
NCTR (Freund/Feindkennung)
Das NCTR ist ein Balken, der mehr oder weniger nach rechts oder links ausschlägt, der Ursprung des Balken ist mittig im Radar-MFD.
Wird ein Flugzeug als feindlich vom NCTR eingestuft, wandert der Balken von der Mitte ausgehend nach links, zeigt das Ende des Balkens nach rechts ist das aufgeschaltete Ziel ein verbündetes Flugzeug.
Bei aufgeschalteten Zielen im TWS-Modus oder Ziele die weiter weg von der eigenen Position aufgeschaltet werden kann es unter umständen vorkommen,  daß die Zielerkennung ein paar Sekunden braucht um das Ziel eindeutig als Bandit oder verbündetes Ziel zu erkennen in diesem Fall ist nur ein kurzer Balken in der Mitte des Radar-MFD´s zu erkennen (Bild 1). Je länger das Ziel aufgeschaltet ist umso eindeutiger ist die Freund/Feinderkennung (Bild2 zeigt einen "noch" kurzen NCTR Freund-Balken an). Es kann vorkommen das verbündete Flugzeuge im Luftkampf so arg beschädigt werden, daß Ihr Freund/Feindsignal nicht mehr sendet. Vielleicht ist sogar der Funk der Maschine ausgefallen und wir hören kein "Buddyspike", in so einem Fall AWACS um Zielidentifikation bitten oder nah ranfliegen und visuell Flugzeug erkennen.
ZIELGESCHWINDIGKEIT
Bei diesem Wert handelt es sich um die Fluggeschwindigkeit des Ziels in Knoten.
ZIELAUFSCHLIESSGESCHWINDIGKEIT
Bei diesem Wert handelt es sich um die Aufschließgeschwindigkeit des Ziels in Knoten. Die Aufschließgeschwindigkeit ist positiv, wenn man sich dem Ziel nähert, und negativ, wenn man sich davon entfernt.

NCTR
Das NCTR benötigt ein starkes Radarecho, um ein Flugzeug eindeutig identifizieren zu können. Es liefert je nach gewählten A-A Radarmodus und Entfernung zum aufgeschalteten / observierten Ziel, eine zeitliche Verzögerung der Zielerkennung. Das NCTR zeigt einen Strich (Balken) in der oberen Mitte des A-A Radar MFD, der sich -falls es sich um ein feindliches Flugzeug handelt- von der Mitte ausgehend nach Links verlängert und dementsprechend bei verbündeten Flugzeugen nach Rechts verlängert. Die Länge des Balkens nimmt proportional mit der Erkennungsrate zu.

Westy[47.DF]